Für Russland waren die Spiele ein wichtiger Erfolg für das nationale Selbstbewusstsein und das nicht nur, weil Russland sich mit dem Platz eins im Medaillenspiegel nach Jahren der Degradation wieder als sportliche Großmacht zurückgemeldet hat. Wichtig war es, sich selbst und der Welt zu beweisen, dass man sportliche Großereignisse auf höchstem Niveau durchführen kann. Entgegen allen Befürchtungen verliefen die Spiele sicher und ohne nennenswerte Provokationen von Oppositionellen oder LGBT-Aktivisten.
Andererseits haben die Spiele von Sotschi aber auch jedem, der noch daran gezweifelt hat, gezeigt, dass die gezielte antirussische Miesmache in den westlichen, und speziell in den deutschen, Medien nunmehr krankhafte Ausmaße erreicht hat. Die ständigen Versuche, die Russen zu "dissen", waren zwar oftmals untereinander widersprüchlich, aber kostant in ihrer Zielsetzung. So bescheinigte ZDF-Kommentator Wolf-Dieter Poschmann den Russen bei der Eröffnungszeremonie einen "Minderwertigkeitskomplex wegen Gigantomanie", während der Spiegel der Zeremonie genau das Gegenteil bescheinigte. Die Übertragungen sämtlicher Zeremonien und teilweise auch der Sportwettbewerbe wurde unentwegt von oftmals obskuren und bemühten politischen Kommentaren begleitet, über die sich die deutschen Zuschauer später in Online-Foren in großer Mehrheit beschwerten. Geholfen haben dabei den Öffentlich-Rechtlichen die Top-Propagandistinnen mit Russland-Erfahrung: Anne Gellinek und Ina Ruck.
Bereits im Vorfeld der Spiele wurde massiv Kritik aus dem Finger gesaugt: der Otto Normalverbraucher wurde bombardiert mit dem (schnell abgeflauten) Hype um die Schwulenrechte in Russland, Vorwürfen zu den hohen Kosten und dem vermeintlichen Politiker-Boykott der Spiele. Davon, dass bei früheren Spielen noch deutlich weniger Politiker anwesend waren oder dass die Spiele lediglich als Anstoß für die ohnehin geplante und notwendige Erschließung und Modernisierung der gesamten Region dienten, wurde ihm nichts gesagt.
Die Galle speienden Hetzer wie etwa Steffen Dobbert von "Die Zeit" bekamen aber bald Probleme, da ihnen die erfolgreich ablaufenden Spiele nur wenig Stoff für die Fortsetzung des propagandistischen Trommelfeuers boten. Um auch nur etwas zu finden, was Putin diskreditieren könnte, erklärte zwischenzeitlich (als Russland auf Platz 5 im Medaillenspiegel lag) ein gewisser Jens Hungermann von "Die Welt" großspurig, Russland habe bei den Spielen trotz großem Anspruch sportlich versagt und führte genüsslich aus, wie sehr diverse Sportarten in Russland vernachlässigt werden. Dumm nur, dass der Medaillenspiegel so knapp war und Russland bereits am selben Tag wieder auf Platz 2 kletterte, was den Schreiberling dazu zwang, seinen Artikel kleinlaut abzuändern: "Russlands Momentaufnahme ist keine Garantie". Im Nachhinein, als die Spiele zu einem großen Erfolg mit vielen positiven Assoziationen wurden, versuchte man sie mit absurden Verbindungen zu den Ereignissen in Kiew oder mit pauschalen unbewiesenen Behauptungen von russischem Doping mit Xenon zu diskreditieren. Ohne Mühe konnten dahinter die meisten Leser Neid und Frust erkennen, zumal Doping gerade in dem nicht sehr erfolgreichen deutschen Lager gefunden wurde, das sich sonst immer gern moralisierend zeigt. All dies durften die Propagandisten, die auch vor Attacken auf Thomas Bach nicht halt machten, zähneknirschend im Kommentarbereich zu ihren Artikeln lesen, der ihnen wie so oft wenig Spaß bereitet.
Unter dem Strich kann man die Meinung vieler politischer Beobachter in Russland teilen, dass die Sotschi-Kritik im Westen in erster Linie mit dem unabhängigen politischen Kurs Russlands und dem geopolitischen Konkurrenzampf zusammenhängt und weniger mit den objektiven Gegebenheiten der Winterspiele, die als Instrument missbraucht werden. Den strammen Transatlantikern, die Politik und Medien beherrschen, geht es vor allem darum, eine europäisch-russische Annäherung zu verhindern, die zu Lasten der US-Dominanz in Europa gehen würde. Die gestiegene Kritik-Verbissenheit ist ein Zeichen der unfreiwilligen Anerkennung von Russlands Rückkehr und der gestiegenen irrationalen Ängste davor. Die unkonstruktive und böse gemeinte Art der Kritik hat aber immer einen entgegengesetzten Effekt, als den, den die Propagandisten wollen. Diese Art blieb sowohl in Russland, als auch in Deutschland nicht unbemerkt. In Russland förderte sie nur noch mehr die Solidarisierung mit Putin, in Deutschland sorgte sie für einen weiteren Glaubwürdigkeits- und Autoritätsverlust der Medien in den Augen der Menschen.